See: Laacher See

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Entstehung, geologische und naturräumliche Charakteristika

Der Laacher See ist der größte natürliche See der deutschen Mittelgebirge. Er ist von etlichen direkt um den See herum befindlichen, mittlerweile erloschenen Vulkanen umgeben.
Er entstand vor rund 12.950 Jahren durch den Einbruch der Erdkruste über einem entleerten Magmaherd als Folge vulkanischer Eruptionen und Explosionen. Er entspricht somit einer wassergefüllten Caldera und ist im engeren Sinne weder ein Maar noch ein Kratersee. Das in der Tiefe erkaltende Magma gibt Kohlendioxidgas ab, das vor allem entlang des Kraterrandabbruchs am Ostufer über hunderte von Gasquellen (Mofetten) an die Wasseroberfläche tritt.

Form und Ufer

Im Jahr 1164 wurde der Wasserspiegel des Sees durch einen künstlich geschaffenen oberirdischen Abfluss um rund 10 m abgesenkt, im Jahr 1844 um weitere 5 m. Heute liegt die mittlere Wassertiefe des Sees bei 31,9 m, das Seevolumen bei 105,8 Mio. m³. Durch die im geologischen Sinne erst kurz zurückliegende letzte Absenkung des Seewasserspiegels baut sich der See derzeit eine neue Seeterrasse auf. Dieser Vorgang lässt sich besonders gut am Nordostufer betrachten, wo die ehemalige Seeterrasse sehr gut zu erkennen ist. Hier stürzen heute immer wieder unterspülte Bäume ins Wasser.
Der größte Teil des Sees ist von einem Erlenbruchwald umgeben. Das Ufer selber besteht z.T. aus nacktem Lavagestein. Vor allem in den südlichen Bereichen des Sees befinden sich große Bestände von Schilf und weiteren sowohl aus dem Wasser ragenden als auch untergetauchten Wasserpflanzen.

Nutzung und Belastungsquellen

Im Jahr 1966 wurde mit dem Bau einer Kläranlage für den Klosterbereich Maria Laach damit begonnen, abwasserbedingte Nährstofffrachten aus dem See fernzuhalten, wobei jedoch zunächst weiterhin die geklärten Abwässer in den See eingeleitet wurden. Erst 1971 wurde der Kläranlagenauslauf vom See in dessen nach Süden in das Nette-Gebiet führenden Ablaufgraben verlegt (Ringleitung). Dennoch wurde bis 1976 während des Winters immer noch Abwasser aus der Kläranlage in den Laacher See eingeleitet.
1976 wurde auch die zweite und letzte Abwasserquelle saniert. Das Gelände des Campingplatzes wurde kanalisiert und eine Überpumpanlage nach Norden zur Kanalisation Wessenach im Gebiet des Brohlbaches geschaffen. Aufgrund der langen Wasseraufenthaltszeit im Laacher See wirken jedoch die Nährstoffeinträge aus der Vergangenheit heute noch nach.
Heute erfolgen Nährstoffeinträge in den See aus der landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugsgebiet, über das Grundwasser und atmosphärischen Eintrag, durch Wasservögelansammlungen sowie durch die intensive Freizeitnutzung (inklusive der Anfütterung von Wassergeflügel). An der Nordseite des Laacher Sees befindet sich neben dem Campingplatz auch eine Badestelle. Von dort aus dürfen Surfer und Segelboote den See befahren, allerdings nur in der Zeit von April bis Oktober. Zudem gibt es einen Ruder- und Tretbootverleih.
Als Hauptnutzung ist im Bewirtschaftungsplan aus dem Jahr 1998 für den Laacher See und seine Uferzone jedoch der Naturschutz festgelegt.